Olympiapark München

Der Olympiapark

50 Jahre liegen die Olympischen Spiele in München nun schon zurück und immer noch prägt dieses Großereignis die Stadt. Wir kennen den Olympiapark wie unsere Radltasche und zeigen euch die architektonischen Highlights, aber auch einige Geheimtipps, die nicht jeder kennt.

Olympiaturm

Olympiaturm

Mit seinen 291 Metern ist der Olympiaturm das größte Bauwerk der Stadt. Näher an den Himmel über München kommt ihr sonst nirgends. Natürlich bietet der Turm mit seiner Aussichtsplattform auch den besten Blick auf die Stadt, das Umland und die Alpenkette im Süden. Allerdings ist das Bauwerk ab Juni 2024 für zwei Jahre wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen.

Olympiastadion

Früher war das Olympiastadion noch die Heimspielstätte des FC Bayern und des TSV 1860 München, aber das ist wirklich lange her. Das altehrwürdige Stadion ist aber immer noch eine Kultstätte für ehemalige Olympiasieger, Weltmeister und Europameister und zugleich ein Ort, den die Weltstars aus Pop und Rock als Open-Air-Areal lieben.

Mit seiner architektonischen Leichtigkeit und seiner offenen Konzeption unter dem geschwungenen Zeltdach wurde das Olympiastadion zum Inbegriff des weltoffenen und demokratischen Leitgedankens der Sommerspiele von 1972. Bei Olympia selbst kämpften die Leichtathleten hier um Medaillen, zwei Jahre später kürten sich Deutschlands Fußballer zum Weltmeister. 33 Jahre lang kickte auch der FC Bayern unterm Zeltdach und legte hier den Grundstein für 17 Deutsche Meisterschaften sowie fünf Siege in Europacup und Champions League. Neben vielen weiteren sportlichen Großereignissen wie der Fußball-EM (1988) und der Leichtathletik-EM (2002, 2022) war das Stadion alljährlich Schauplatz unvergessener Open-Air-Konzerte mit den größten Acts aus der Welt des Pop und Rock. Von den Rolling Stones bis Michael Jackson, von Prince bis Pink Floyd. Das Olympiastadion, ein legendärer Schauplatz, an dem Johannes Paul II. predigte, Franz Beckenbauer kickte und Bruce Springsteen rockte.

Olympiastadion München 1982 - Rolling Stones Live 1982 MucTours
Zeltdach

Olympiahalle

Als zweitgrößte Park-Location ist die Olympiahalle seit Jahrzehnten Schauplatz verschiedenster Events. Von sportlichen Großveranstaltungen über Pop-Konzerte bis hin zu Opern, Klassikkonzerten, Gala-Shows und Ausstellungen. Die umfangreich sanierte Olympiahalle ist ein glänzendes Beispiel für die erfolgreiche Nachnutzung einer olympischen Sportstätte von 1972.

Bei den damaligen Sommerspielen war sie Austragungsort der Turnwettkämpfe und der Finalspiele im Handball, in den Jahrzehnten danach entwickelte sich die Olympiahalle zur vielseitigsten Event-Location des Parks. Ausverkaufte Pop- und Rock-Konzerte internationaler Top-Acts, Welt- und Europameisterschaften in den verschiedensten Sportarten, bunte Galas und mitreißende Shows auf unterschiedlichsten Belägen. Ob das Eiskunstlaufspektakel von Holiday On Ice oder das Reitturnier der Munich Indoors, ob Elton John oder Helene Fischer, Eric Clapton oder Ed Sheeran, ob internationale Titelkämpfe in Handball, Tennis und Basketball.

Olympia-Schwimmhalle

Abtauchen im Becken der Olympia-Stars. 1972 krönte sich Mark Spitz hier mit sieben Goldmedaillen zum erfolgreichsten Athleten der Sommerspiele. Heute ist der geschichtsträchtige Ort eines der beliebtesten Münchner Hallenbäder. Münchens einziges öffentliches 50-Meter-Indoorbecken bietet als sechsmaliger Schauplatz Deutscher Meisterschaften perfekte Trainingsbedingungen für zahlreiche Sportvereine, für Freizeit- und Spitzenschwimmer:innen. Weitere Highlights sind neben den insgesamt fünf Becken die Sprunganlage, aus der man sich aus drei, fünf oder zehn Meter ins Wasser stürzen kann, ein abgetrennter Kinder-Planschbereich für den Nachwuchs, eine Sauna-Landschaft mit eigener Schneekabine zur Stärkung des Immunsystem und ein Fitnesscenter.

Zeltdach

Olympia-Eissportzentrum

Sie war die Allererste. Noch vor allen anderen Stätten im Olympiapark. Bereits 1967 wurde das Olympia-Eisstadion eröffnet, noch bevor nebenan die Bauarbeiten für die Olympischen Sommerspiele 1972 überhaupt begannen, und zu einer Zeit, in der auf dem hier gelegenen Flugplatz Oberwiesenfeld noch Sportflieger starteten und landeten.

Das Olympia-Eisstadion wurde zum Austragungsort packender Duelle der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft mit hochkarätigen Gegnern wie Russland oder Kanada, Schweden oder Tschechien. Dazu war es die Heimstätte vieler Münchner Spitzen-Mannschaften im Eishockey, vom EHC 1970 über den EC Hedos und die München Barons bis hin zum EHC Red Bull München. Seine Multifunktionalität stellte die Halle nicht nur als Schauplatz der Olympischen Boxkämpfe 1972 unter Beweis, sondern auch mit der einjährigen Nutzung der Basketballer des FC Bayern 2010 und 2011. Das Olympia-Eissportzentrum bietet einen hohen Freizeitwert mit der neben der Halle liegenden öffentlichen Eisfläche für den Publikumslauf und der angrenzenden Indoor-Fußball-Halle SoccArena.

Kleine Olympiahalle

Die perfekte Event-Location für Ausstellungen, Konzerte und Kongresse: Harmonisch eingebettet in die Landschaft des Olympiaparks bietet die 2011 eröffnete Kleine Olympiahalle Platz für bis zu 3.600 Gäste.

Auf den ersten Blick ist sie nur schwer zu finden, versteckt unter einem grünen Grasdach. Gleich neben der Olympiahalle und der Schwimmhalle führen einige Stufen hinunter zu einem Kleinod des Olympiaparks, zur Kleinen Olympiahalle. Eine multifunktionale Veranstaltungsstätte mit direkter Anbindung durch einen Tunnel an die große Olympiahalle. Die ideale Location für Pop- und Rockkonzerte, für Musicals oder Shows. Auch als Ausstellungsort zog die Kleine Olympiahalle seit ihrer Eröffnung hunderttausende Besucher an, ob bei Gunther von Hagens „Körperwelten“, der gefeierten „Tutanchamun“-Schau oder bei der spannenden „Dino World“. Dank ihrer modernen Ausstattung ist die Halle ein perfekter Ort für Kongresse, Tagungen, Präsentationen und Business-Meetings.

Kleine Olympiahalle
Olympiasee mit Theatron

Olympiasee

Baden ist zwar verboten, aber der Olympiasee mitten im Olympiapark bietet ein paar andere Möglichkeiten zum Zeitvertreib, zum Beispiel mit dem Bootsverleih oder einer Strandbar im Hochsommer. Der See ist über einen Kilometer lang und misst an seiner breitesten Stelle mehr als 200 Meter. An der Seepromenade, am Fuß des Olympiaturms liegt seit 2003 der “Olympic Walk of Stars”, der an den Walk Of Fame in Los Angeles mit Handabdrücken etlicher Stars und bekannter Persönlichkeiten erinnert. Bisher haben sich dort unter anderem der Dalai Lama, Tom Jones, Bon Jovi, Metallica, Genesis, Liza Minnelli, Elton John, Die Toten Hosen, B.B. King, Aerosmith und Kiss verewigt.

Theatron

Stimmungsvoller Treffpunkt für laue Sommerabende mit lautem Sound. Seit Jahrzehnten ist das Theatron am Ufer des Olympiasees Schauplatz eines jährlichen Musikfestivals für Nachwuchskünstler. Viele später einmal berühmte Bands hatten hier ihre ersten großen Auftritte, wie beispielsweise die Scorpions oder die Sportfreunde Stiller.

1972 war das Amphitheater unterhalb der Schwimmhalle ein zentraler Schauplatz der berühmten „Spielstraße“. Beim kulturellen Rahmenprogramm der Sommerspiele war das Theatron die Bühne für Tanz und Theater, für Künstler, Gaukler und Performance. Ab 1974 traf sich hier dann regelmäßig die Münchner Musikszene für sommerliche Open-Air-Konzerte, bald wurde das Theatron zum festen Bestandteil des städtischen Kulturlebens. 2002 gab es für das längste Musikfestival der Welt mit Konzerten an 32 aufeinanderfolgenden Tagen einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Bei Konzerten von lokalen Größen wie der Rhythm’n’Blues-Combo Supercharge drängten sich auch schon mal an die 7.000 Menschen auf den Steinstufen.

Theatron
Zeltdach

Zeltdach

Das Zeltdach ist ein architektonisches Highlight im Münchner Olympiapark. Es überspannt die Schwimmhalle, die Olympiahalle und Teile des Olympiastadions sowie die Zwischenwege. Die 74.800 Quadratmeter große Dachlandschaft besteht aus Seilnetzen,  die an bis zu 80 Meter hohen Pylonen aufgehängt und mit Acrylglas-Platten verkleidet sind. Die Architektur genießt hohe internationale Anerkennung, wird zu den Wahrzeichen Münchens gezählt und steht unter Denkmalschutz.

Connollystraße

Die Straße im Olympiadorf wurde 1971 nach James Connolly, dem ersten Olympiasieger der Neuzeit (1896), benannt. An der mit blauen Rohren als Leitsystem ausgerüsteten Straße liegt zum einen die bekannte Skulptur „Olympische Ringe“. Andererseits befindet sich dort auch ein wichtiger Erinnerungsort: In der Connollystraße 31 befand sich nämlich das Apartment der 1972 als Geiseln genommenen israelischen Olympiamannschaft.

Studentenwohnheime Olympiadorf
Zeltdach

Erinnerungsort Olympia-Attentat

Die 2017 eröffnete Gedenkstätte für die zwölf Opfer des Olympia-Attentats auf die israelische Mannschaft am 5. September 1972 liegt nur etwa 200 Meter vom Haupt-Tatort im damaligen Olympiadorf entfernt. Ihr könnt euch dort multimedial über die elf Sportler und den Polizisten, die bei dem Attentat getötet wurden, informieren und den dramatischen Verlauf nachempfinden. Der Pavillon in einem Geländeeinschnitt soll „Bewusstseinsstiftung und Sensibilisierung gegenüber den allgegenwärtigen Gefahren für unsere Freiheit und unsere Demokratie“ schaffen.

Frauendorf im Olympischen Dorf

Das ehemalige Olympische Dorf der Frauen im Süden des Areals ist heute eine Studentenwohnanlage. Charakteristisch für die flachen Bungalows ist die Bemalung der Haustüren und Fassaden, die einen Ausdruck europäischer Jugendkultur darstellt. Streift einfach durch die Gänge, hier findet ihr eine Menge Fotomotive! Von 2007 bis 2010 wurden die Bungalows im Einvernehmen mit den Denkmalbehörden neu errichtet, da eine energetische Sanierung der Sichtbetongebäude nicht sinnvoll erschien.

Olympiaberg

Olympiaberg

Mit seiner Höhe von 60 Metern ist der Gipfel des Olympiabergs recht leicht zu erreichen. Von ganz oben bietet sich ein prächtiger Ausblick auf den Olympiapark, auf München und die Alpen. Seit Jahrzehnten ist der Olympiaberg aber auch ein beliebtes Ziel für Musikfans mit Picknickdecken, die hier kostenlos den Open-Air-Konzerten lauschen können.

Erbaut wurde der Hügel zwischen 1948 und 1957 als Schuttberg, aus den Trümmern und Ruinen der im Zweiten Weltkrieg in München zerstörten Häuser und Gebäude. Heute gehört ein Abstecher auf den Olympiaberg für viele zum obligatorischen Pflichtprogramm eines Parkbesuchs. Besonders atmosphärisch und romantisch mutet das Gipfelglück bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang an. Der Nordhang war mehrmals Schauplatz internationaler Wintersport-Events, in den 1980er Jahren für die weltbesten Alpin-Rennläuferinnen bei einem Parallelslalom, 2001 trafen sich hier die Snowboarder für ein Weltcup-Rennen. An den Neujahrstagen 2011 und 2013 sahen insgesamt 42.000 Menschen den City-Event des alpinen Weltcups, einen Parallelslalom für Frauen und Männer.

Ost-West-Friedenskirche

Die kleine Kapelle ist im Volksmund auch bekannt als Kirche von Väterchen Timofej, einem russischen Eremiten. Sie wurde in den 1950er Jahren von ihm und seiner Frau Natascha ohne Baugenehmigung direkt neben einer ebenfalls selbst errichteten Wohnhütte erbaut. Die Kirche wurde im Juni 2023 durch ein Feuer vollständig zerstört, soll aber danke einer Initiative von Alt-OB Christian Ude rekonstruiert werden. Immerhin blieben die angrenzenden Gebäude erhalten, ein kleines Museum veranschaulicht wunderbar die “Frühgeschichte” des Olympiaparks.

Ost-West-Friedenskirche
SAP Garden

SAP Garden

Diese hochmoderne Mehrzweckhalle wird Münchens neues Zentrum für Eishockey und Basketball. Im September 2024 eröffnet der SAP-Garden offiziell. Mit seiner Kapazität von bis zu 11.500 Plätzen wird er dem EHC Red Bull München dem FC Bayern Basketball eine neue Heimat bieten. Zwei Deutsche Meister unter einem Dach also.

Der Ort hat einiges erlebt. 1972 rasten hier die weltbesten Bahnradfahrer um olympische Medaillen, später zog das Erlebnismuseum Olympic Spirit hier ein. Nach dem Abriss des Olympia-Radstadions 2015 fand im Februar 2021 die Grundsteinlegung für Münchens neue Multifunktions-Arena statt. Neben dem Spitzensport werden auch für den Schul-, Freizeit- und Breitensport drei Eisflächen zur Verfügung stehen. Für die harmonische Einbettung in den Olympiapark sorgten das dänische Architekturbüro 3XN sowie die Landschaftsarchitekten von Latz und Partner.