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Monaco Franze – Münchens charmanter „ewiger Stenz“

Helmut Fischer Pop Art

Einführung in die Geschichte der Filmfigur Monaco Franze

Monaco Franze, dessen richtiger Name Franz Münchinger ist, zählt zu den ikonischsten Figuren der bayerischen Fernsehgeschichte. Die zehnteilige Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ aus dem Jahr 1983 von Regisseur Helmut Dietl machte Schauspieler Helmut Fischer (1926–1997) über Nacht zum Star. Der gebürtige Münchner spielte den Kriminalkommissar aus dem Münchner Westend und verkörperte dabei wunderbar den charmanten „Stenz“ – einen Lebemann, der seine Heimatstadt, seine Frau Annette und vor allem das Flirten mit Frauen liebt.

Franz Münchinger, genannt „Monaco Franze“ wegen seines südländisch anmutenden Aussehens, ist ein 50-jähriger Kommissar mit kleinbürgerlichem Hintergrund. Verheiratet mit der kultivierten Antiquitätenhändlerin Annette von Soettingen (gespielt von Ruth Maria Kubitschek), balanciert er zwischen ehelicher Treue und Abenteuerlust. Trotz seiner Schürzenjägerei, die er oft nach Feierabend im In-Viertel Schwabing auslebt, bleibt die Beziehung zu seinem „Spatzl“ Annette herzlich und tolerant. Seine Sprüche wie „A bissl was geht immer“ sind bis heute im Münchner Alltag präsent.

Eine Kultserie bis heute

Die einzelnen Episoden drehen sich um Monaco Franzes Ermittlungen und Alltagsabenteuer in München, sie sind gesättigt mit viel Lokalkolorit und Humor. Regisseur Helmut Dietl und Drehbuchautor Patrick Süskind schufen mit dieser TV-Serie eine Milieustudie, die sowohl pralle Lebensfreude als auch latente Melancholie mit sich bringt. Neben Fischer und Kubitschek glänzen Darsteller wie Karl Obermayr als Kollege Manni Kopfeck oder Christine Kaufmann als Annettes Ladengehilfin Olga Behrens. Die Serie hat in München absoluten Kultstatus. Sie läuft weiterhin im BR Fernsehen und ist in der ARD-Mediathek verfügbar. Eine Statue des Monaco Franze steht seit 1998 vor dem Lieblingscafé von Helmut Fischer, dem Café Münchner Freiheit in Schwabing. 

Drehorte der Serie Monaco Franze in München

Die Serie „Monaco Franze” wurde an verschiedenen ikonischen Drehorten in München gefilmt, die in den einzelnen Folgen vorkommen und die Stadt als Kulisse für die Abenteuer des charmanten Kriminalkommissars Franz Münchinger dienten. Diese Drehorte tragen zur authentischen Atmosphäre der Serie bei und sind bei Fans besonders beliebt.

  • Münchner Freiheit: Der zentrale Platz in Schwabing kommt in der Serie mehrfach vor. Hier steht auch das berühmte Bronze-Denkmal von Helmut Fischer als Monaco Franze. Nahe der Münchner Freiheit, in der Occamstraße, befand sich außerdem die Discothek „California New“, in der Türsteher Thomas Gottschalk sein bekanntes Urteil „Schwabing ist out“ fällte.
  • Agnesstraße 16 (Schwabing): Die Wohnung von Monaco Franze und seiner Frau Annette „Spatzl“. Dieses Haus ist einer der ikonischsten Drehorte und daher auch Startpunkt vieler Fanspaziergänge.
  • Ettstraße 2 (Altstadt): Das Münchner Polizeipräsidium diente in der Serie als Polizeibüro von Monaco Franze und Kollege Manni Kopfeck.
  • Fürstenstraße 10 (Maxvorstadt): Hier befand sich der Antiquitätenladen von Annette von Soettingen. Zudem war es nicht weit zur Kneipe „Bei Lisi“ (heute Halali in der Schönfeldstraße), die Monaco Franzes Ex-Frau Lisi Schleibinger in der Serie betrieb.
  • Englischer Garten (Schwabing): Einer der größten innerstädtischen Parks der Welt, der vor allem mit dem Kleinhesseloher See in der Serie als romantischer Hintergrund für einige von Monaco Franzes Abenteuern diente.
  • Maximilianstraße (Lehel): Die berühmte Einkaufsstraße in München mit der Staatsoper am Anfang ist ein weiterer Drehort, der die luxuriöse Seite Münchens unterstrich.

Die Drehorte sind nicht nur gut gewählt für die Serie, sie verkörpern auch ganz wunderbar das Münchner Lebensgefühl.

Der Schauspieler Helmut Fischer

Helmut Fischer wurde am 15. November 1926 in München geboren. Er verstarb am 14. Juni 1997 im Chiemgau. Sein Grab befindet sich auf dem Bogenhausener Friedhof.

Der bayerische Schauspieler wurde mit seinem charmanten „Stenz“-Image aus der Kultserie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ (1983) gewissermaßen unsterblich. Mit dieser Fernsehproduktion feierte Fischer seinen großen Durchbruch – und das im fortgeschrittenen Alter von 57 Jahren. Begonnen hatte er seine Schauspielkarriere 1952 am Würzburger Stadttheater und ab 1953 an diversen Münchner Theatern. In den 1960er-Jahren hatte er kleinere TV-Rollen. Insgesamt blieb Fischer jedoch fast 20 Jahre weitgehend unbekannt und musste sich mit unbedeutenden Nebenrollen zufriedengeben. 

1972 trat Helmut Fischer im „Tatort“ als Assistent des Inspectors Veigl auf, was seiner Fernsehlaufbahn zu Schwung verhalf. Ab 1981 löste er als Kommissar Ludwig Lenz selbst sieben Fälle beim „Tatort“. 1979 begeisterte der waschechte Münchner in Helmut Dietls Serie „Der ganz normale Wahnsinn“ als Playboy Lino, was ihn letztlich auch in den Anwärterkreis für die Rolle des „Monaco Franze“ führte. Die bekam er – und der Rest ist Geschichte.

Oder zumindest nicht mehr ganz so erwähnenswert. Die 80er und 90er Jahre brachten Fischer noch Rollen in „Mama Mia – nur keine Panik“ (1984), „Zärtliche Chaoten I und II“ (1987 + 1988), „Die Hausmeisterin“ (1987–1992), „Ein Schloß am Wörthersee“ (1992/93) und „Peter und Paul“ (1994–1998). Aber die ganz großen Filmmomente blieben fortan aus, sodass der „Monaco Franze“ (übrigens abgeleitet vom italienischen Wort für München = Monaco) die Rolle seines Lebens blieb. Fischers Markenzeichen war neben seiner charmanten Art übrigens sein staksiger Gang, der mit einem Bandscheibenschaden zusammenhing. 

Schwabing und der Monaco Franze

Die Figur des Monaco Franze ist untrennbar mit Schwabing verbunden, weil der Stadtteil weit mehr ist als bloße Kulisse. Man könnte fast sagen, das berühmte Viertel ist die atmosphärische Verlängerung seines Charakters. Als „ewiger Stenz“ streift Franze durch Schwabinger Straßen, Cafés und Kneipen, trifft hier alte Freunde, neue Lieben und gestrandete Existenzen und verkörpert damit das Bild Schwabings als leicht verruchtes, aber herzliches Viertel für Bohemiens, Lebenskünstler und Großstadtsingles. Schwabing spiegelt seine innere Haltung: ein bisschen anarchisch, immer offen für eine spontane Geschichte und geprägt von einer Melange aus Melancholie und Lebenslust. In dieser Konstellation wird Monaco Franze zur Identifikationsfigur für ein Münchner Lebensgefühl, in dem der Stadtteil nicht nur geografischer Ort, sondern emotionale Heimat ist.

Dieses besondere Schwabinger G’fui versuchen wir bei MucTours mit unserer Schickeria-Schwabing-Tour so gut wie möglich einzufangen. Auf unserem Rundgang blicken wir daher ganz genau hin, wo der Monaco Franze sein persönliches Revier hatte. Einmal im Monat bewegen wir uns auf den Spuren vom Monaco Franze, von der Spider Murphy Gang, von Uschi Obermaier und vielen anderen Stars. Kommt doch mal mit!

MucTours-Stadtentdecker Alex hat den Monaco Franze in der Hand

Monaco Franze

Das Bronze-Denkmal

Das Bronze-Denkmal für Helmut Fischer alias „Monaco Franze“ steht an der Münchner Freiheit in Schwabing, direkt im Biergarten vom Café Münchner Freiheit und in unmittelbarer Nähe des kleinen Spielplatzes. Es zeigt Fischer in seiner Paraderolle als Monaco Franze: Er sitzt lässig auf einem Caféstuhl an einem runden Tisch, im Anzug und mit Krawatte, ganz so, als würde er gleich seinen Kaffee serviert bekommen oder den Blick den „schönen Münchnerinnen“ zuwenden. Geschaffen wurde die Figur 1997/98 vom Bildhauer Nikolai Tregor, der sie nach Fotografien des Schauspielers modellierte und den Kopf der Figur eigenen Aussagen zufolge mehrfach neu anfertigte, bis der Ausdruck stimmte.

Das Denkmal geht auf eine Initiative von Freunden Fischers, dem Wirt des Cafés und dem damaligen Oberbürgermeister Christian Ude zurück, die dort gemeinsam mit Fischer Stammgast waren. Der Ort ist bewusst gewählt: Die Münchner Freiheit ist das Herz von Altschwabing und ein wichtiger Schauplatz der Serie „Monaco Franze“, sodass die Bronzefigur zugleich an den Volksschauspieler und an die TV-Kultfigur erinnert. 1997 wurde die Skulptur enthüllt, kurz darauf wurde in der Nähe zusätzlich der Helmut-Fischer-Platz benannt, wodurch der Schauspieler dauerhaft im Stadtbild verankert ist.

Seit 2022 sitzt neben dem Monaco-Franze-Denkmal eine weitere Bronzefigur: Regisseur und Autor Helmut Dietl, mit dem Fischer eng verbunden war und der die Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ geschaffen hat. Beide Figuren sind so komponiert, dass Dietl mit dem Fuß den Tisch leicht anhebt, während Fischer seinen Eisbecher festhält – eine spielerische Szene, die ihren Humor und ihre künstlerische Zusammenarbeit symbolisiert. Für Besucherinnen und Besucher ist das Ensemble heute ein beliebter Fotospot, ein Stück begehbarer Münchner Fernsehgeschichte und ein konkreter Ort, an dem die Erinnerung an Helmut Fischer als „ewigen Stenz“ lebendig bleibt.

Berühmte Sprüche von Monaco Franze

Monaco Franze ist berühmt für seine charmanten und humorvollen Sprüche, die oft seine Lebenseinstellung und seinen Charakter als „ewiger Stenz“ widerspiegeln. Hier sind einige der bekanntesten Sprüche:

  1. „A bisserl was geht immer.“
    Dieser Spruch ist wohl der bekannteste und wird oft mit Monaco Franze in Verbindung gebracht. Er drückt die optimistische Einstellung aus, dass man in jeder Situation das Beste herausholen kann.
  2. „Spatzl, schau wie i schau.“
    Mit diesem Spruch wendet sich Monaco Franze oft an seine Frau Annette von Soettingen, gespielt von Ruth Maria Kubitschek. Es ist seine charmante Art, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen und gleichzeitig seine Unschuld zu beteuern.
  3. „I bin halt a Lebenskünstler.“
    Dieser Spruch beschreibt seine Lebensphilosophie, ein Lebemann zu sein, der die schönen Dinge des Lebens genießt und sich nicht allzu ernst nimmt.
  4. „Des is halt a Sach‘.“
    Eine Redewendung, die Monaco Franze verwendet, um eine Situation zu kommentieren, die vielleicht nicht ideal ist, aber mit einem Schulterzucken akzeptiert wird.
  5. „Nix gwiß woass ma ned.“
    Ein bayerischer Ausdruck, der auf Hochdeutsch „Nichts Genaues weiß man nicht.“ lauten würde. Es beschreibt eine gewisse Gelassenheit gegenüber der Ungewissheit des Lebens.

Diese Sprüche sind nicht nur Teil der Serie „Monaco Franze“, sondern haben sich auch in die Alltagssprache vieler Fans eingebrannt und tragen zum Kultstatus der Serie bei.

Manuel Köllers Bilder vom Monaco Franze

Der Münchner Künstler Manuel Köller ist ein großer Fan vom Monaco Franze. Er hat eine Bilderserie zur Kultfigur gemalt. Die einzelnen Werke sind als Originalgemälde (Öl auf Leinwand) oder als Kunstdruck erhältlich in seinem Shop.